Zu Hummerstein / Hunnenstein
Die Sage zum Hausberg von Gasseldorf
Bei dieser Sage wurde der Berg kurzerhand in “Hunnenstein“ umbenannt.
Der Berg, um dessen Fuß sich Gasseldorf schmiegt, heisst aber schon seit Menschengedenken Hummerstein.
Nichts desto trotz ist es eine schöne Sage und deshalb auch hier zu finden.
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Hummerstein um 1910 |
| Hummerstein 2007 |
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Der Hunnenstein
Sage aus dem Buch: „Am Sagenborn der Fränkischen Schweiz“ von Karl Brückner
Zwischen Streitberg und Gasseldorf erhebt sich rechts des Tales ein Hochstrebender Tafelberg mit steil aufsteigender, breiter Dolomitkrone, die von fern gesehen, dem altersgrauen Gemäuern einer mächtigen Burgruine gleicht. Von der Straße aus gabelt wenige Minuten unterhalb Streitbergs ein Fußsteig zu diesem vielbesuchten Höhenpunkt ab. Er bietet hervorragende Aussicht über einen großen Teil der Fränkischen Schweiz, ins Wiesent- und Leinleitertal, in die Bamberger Gefilde und auf die Erlanger Höhen. Der Volksmund nennt den Berg „Hunnenstein“ und weis von ihm folgende Sage zu erzählen:
Als das weltberüchtigte asiatische Volk, die Hunnen, unter ihrem blutdürstigen König Attila im 5. Jahrhundert unserer Zeitrechnung Europa und Deutschland überschwemmten, durchzogen sie verheerend auch die stillen Täler des Jura. Einem Edlen aus „Etzels“ Gefolge gefiel es im Tale der „grünen Wiesent“ so wohl, dass er den Entschluss fasste, aus dem Heer zu treten und sich mit Weib und Kind hier eine neue Heimat zu gründen.
Hoch droben auf des genannten Berges Höhe baute der Edeling mit Hilfe seiner Gefolgsmannen eine Wallburg aus Holz und Erde und lebte still und zufrieden im kreise der Seinen.
Wie der Fremdling geheißen, wie lange er hier hauste und welches seines Geschlechts ferneres Schicksal gewesen, darüber lässt uns die Sage völlig im Dunkeln. ...
Viel später, etwa im 12. Jahrhundert, so berichtet der Volksmund weiter, fasste ein Edler aus dem uralten Geschlechte der Aufseß den Entschluss, an derselben Stelle, auf der das längst verschwundene Hunnen-Kastell gestanden, eine mächtige Steinburg erbauen zu lassen und sie zu Ehren seines Lieblingssohnes „Ottostein“ zu nennen.
Schon waren alle Vorkehrungen getroffen und die Arbeiten begannen. Aber der Bauherr hatte die Rechnung ohne den Geist des hunnischen Vorbesitzers gemacht. Der zürnte über das Aufseßer Vorhaben und warf jede Nacht wieder ein, was tags zuvor die vielen Werkleute mit Mühe aufgerichtet hatten. So musste denn der Bau nach unzähligen misslungenen Versuchen endlich für immer aufgegeben werden und der Berg behielt seinen alten Namen „Hunnenstein“ bis auf den heutigen Tag.
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Ottonische Befestigung Hummerstein
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Ansichten von heute
Wegweiser auf dem Plateau
Der sogenannte Pferdestall am Hummerstein